© Freiwillige Feuerwehr Geestland - Ortswehr Langen. Alle Rechte vorbehalten.

Mächtig ins Schwitzen kommen die Feuerwehrfrauen- und Männer am Wochenende am Feuerwehrhaus in Bad Bederkesa. Die mit schwerem Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehrleute müssen verschiedene Aufgaben im Brandsimulationscontainer der Firma Blaul & Seifert aus Burgstädt in Sachsen abarbeiten. Im Inneren werden den Atemschutzgeräteträgern, die immer truppweise vorgehen, mehrere Szenarien geboten. Zwei Einsatzkräfte bilden dabei jeweils einen Trupp.

Ein Treppenraumbrand, Zimmer im Vollbrand, Feuer in Industrieanlagen, ein Küchenbrand und der „Flashover“ werden simuliert. „Flashover“ bedeutet „Durchzündung“ in geschlossenen Räumen und ist die Phase eines Feuers, von der es schlagartig von der Entstehungs/- in die Vollbrandphase übergeht. Immer mit dabei sind geschulte Innenbegleiter der Stadtfeuerwehr. Feuerwehrleute mit einer zusätzlichen Ausbildung sorgen hier dafür, dass die Sicherheit während der Übung ausnahmslos gewährleistet ist. Zudem geben sie bei Bedarf Hilfestellung beim Lösen der anspruchsvollen Aufgaben.

Dieses hat sich laut Stadtatemschutzwartin Bianca Rogel bewährt. „Man kann das
-Unwohlsein- der Kameradinnen und Kameraden ein wenig nehmen, wenn diese wissen, wir sind mit im Container“, so Rogel. Nach ca. 20 Minuten kommt die Meldung „Feuer aus, Rückzug!“ Damit ist der Innenangriff im Container beendet. Allerdings müssen die Trupps den „Brandherd“ auf demselben Weg verlassen, der sie ans Ziel geführt hat. Der Ein- und Ausstieg befindet sich auf dem Dach des Containers, die Strecke dorthin führt die Feuerwehrleute durch den engen Treppenraum. Nochmals werden alle Kräfte zusammengenommen. Über eine steile Außenleiter gelangen die Einsatzkräfte dann vom Dach des Containers auf den sicheren Boden. Unten angekommen freuen sich alle auf kaltes Wasser zum Abkühlen und Getränke zum Ausgleich des Wasserverlustes.

Auf jeden Durchgang folgt eine Nachbesprechung zwischen Innenbegleiter und Trupp. Die Eindrücke der Teilnehmer werden gesammelt. Positives wie Negatives kommt dabei zur Sprache, denn im Einsatz muss alles richtig funktionieren.

Feuerwehrmann Erik Sprengel aus Langen sieht man die kräftezehrende Arbeit im Brandcontainer an. „Ich hoffe, dass mir so etwas, mit den ganzen Szenarien auf einmal, in meinem Feuerwehrleben nicht unterkommt. Aber ich bin dankbar für die Möglichkeit dieses Training absolvieren zu können.“
Feuerwehrfrau Lisa Haack aus Meckelstedt ist das zweite Mal bei der Ausbildung dabei: „Ich habe das letzte Mal viel gelernt und mitgenommen. Ich hoffe, dass das diesmal wieder so ist.“

Auch für die Innenbegleiter wird es anstrengend, sie trainieren einen Atemschutznotfall. Ein zur Übung verunfallter Atemschutzgeräteträger muss aus seiner misslichen Lage befreit werden. Dazu geht nach der Unfallmeldung „Mayday“ ein aus drei Einsatzkräften bestehender Trupp, mit zusätzlicher Atemluftflasche und einer Trage, in den Container vor um den in Not geratenen Kameraden zu retten.

„Seit mehreren Jahren schon absolvieren wir diese Ausbildung, erst in der Stadt Langen und nach der Fusion zusammen mit den Kameraden aus der ehemaligen Samtgemeinde. Für die Möglichkeit auf diese einsatznahe Ausbildung sind wir der Feuerwehr- und Stadtführung sehr dankbar“, meint Lars Haidinger, stv Ortsbrandmeister der Feuerwehr Holßel und Innenbegleiter. Haidinger ist seit Anfang an dabei. „Ich freue mich, dass auch diesmal wieder externe Feuerwehren zu Gast sind und die Möglichkeit wahrnehmen, mit uns zu trainieren.“
Die diesjährigen Teilnehmer sind neben den Einsatzkräften der Stadt Geestland u. a. Feuerwehren aus Börde Lamstedt, dem Land Hadeln, der Gemeinde Schiffdorf und der Samtgemeinde Hemmoor.



2018 06 08 10
Bild: Alle Rechte FFw Stadt Geestland